Die größte Schwachstelle

Ich habe mir meinen letzten Einträge noch einmal durchgelesen. Bevor ich in eine „Pause“ gegangen bin…

Jedes System hat Schwachstellen.

Ich habe das geschrieben, weil es wahr ist. Weil es immer wahr war. Weil es die eine Konstante ist, auf die ich mich immer verlassen konnte. Und trotzdem hat es mich in den letzten Stunden nicht losgelassen.

Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, nach diesen Schwachstellen zu suchen. In Netzwerken. In Firewalls. In Systemen, die als unknackbar galten. Ich habe gelernt, dass es sie immer gibt – man muss nur wissen, wo man sucht.

Und jetzt sitze ich hier und stelle mir eine andere Frage:

Was ist meine?

Ich weiß, dass ich sie habe. Natürlich habe ich sie. Ich bin kein perfektes System, keine fehlerfreie Maschine. Ich habe blinde Flecken, genau wie alle anderen. Aber wo genau liegen sie?

Meine erste Antwort wäre gewesen: Menschen.

Nicht im Sinne von „Ich bin zu emotional“ oder „Ich lasse mich von Gefühlen leiten“. Das war nie mein Problem. Ich war nie jemand, der sich leicht öffnen ließ, nie jemand, der sich zu sehr auf andere verlassen hat.

Aber genau da liegt der Punkt.

Ich habe mich immer als Einzelkämpferin gesehen. Als jemand, der alles alleine macht, der niemanden braucht.

Aber das ist nicht wahr.

Ich hatte immer jemanden.

Becs.

Miss Standon.

Und das ist meine Schwachstelle.

Nicht, weil ich mich von ihnen beeinflussen lasse. Sondern weil ich es nicht will. Weil ich so sehr versucht habe, mir einzureden, dass ich unabhängig bin, dass ich nicht gemerkt habe, wie tief sie in meinem System verankert sind.

Becs, die einzige Konstante in meinem Leben, die mich nimmt, wie ich bin, ohne zu hinterfragen.

Und Standon – Vortex – die, die mich gesehen hat, bevor ich selbst verstanden habe, wer ich bin.

Ich habe immer gedacht, dass ich niemandem erlaube, mich zu beeinflussen.

Aber was, wenn es nicht darum geht, dass ich mich beeinflussen lasse?

Was, wenn meine Schwachstelle nicht ist, dass ich mich an Menschen binde – sondern dass ich mir einrede, dass ich es nicht tue?

Dass ich nicht sehe, wie viel sie mir bedeuten, bis es zu spät ist?

Ich habe in meinem Leben viele Systeme auseinandergenommen. Aber vielleicht sollte ich mich langsam fragen, was passiert, wenn jemand anders mein eigenes System analysiert.

Vielleicht bin ich nicht so unknackbar, wie ich immer dachte.

Und vielleicht ist das die gefährlichste Erkenntnis von allen.

– Tara

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