Der Ursprung der Faszination

Ich habe mir meinen letzten Eintrag nochmal durchgelesen. Das ist neu für mich. Normalerweise schreibe ich etwas und lasse es dann hinter mir. Aber diesmal … ich weiß nicht. Es hat sich richtig angefühlt. Klarer. Als würde ich beim Schreiben Schicht für Schicht freilegen.

Vielleicht steckt mehr dahinter, als ich dachte. Vielleicht kann ich so tatsächlich Antworten finden – nicht nur auf das, was ich getan habe, sondern auch auf das Warum.

Also fangen wir von vorne an.

Wo kam das alles her? Diese Faszination für Systeme, für Kontrolle, für das Spiel zwischen Verbergen und Entdecken?

Ich erinnere mich nicht an einen einzigen Moment, an dem es klick gemacht hat. Es war keine Erleuchtung, keine plötzliche Eingebung. Es war eher … ein schleichender Prozess. Ein Puzzle, das sich mit der Zeit zusammengesetzt hat, ohne dass ich es gemerkt habe.

Vielleicht fing es mit meiner Art zu denken an. Ich mochte Rätsel. Nicht die offensichtlichen, sondern die, die in der Welt versteckt waren. Warum Dinge so funktionierten, wie sie funktionierten. Warum Menschen sich so verhielten, wie sie es taten. Ich habe früh gemerkt, dass alles irgendwo eine Struktur hat – und dass, wenn man diese Struktur versteht, man sie auch beeinflussen kann.

Das war es, oder? Verstehen und beeinflussen.

Und dann waren da natürlich Computer. Während andere mit Puppen oder Spielzeugautos gespielt haben, saß ich vor einem Bildschirm. Ich wollte wissen, was hinter der Oberfläche steckt. Nicht nur klicken, sondern verstehen. Warum passiert was? Wo liegen die Grenzen? Und wer hat sie gesetzt?

Ich glaube, es war nie nur das Technische, das mich gereizt hat. Es war die Idee, dass es immer einen Weg gibt. Immer einen Pfad, den andere übersehen. Und dass ich ihn sehen konnte.

Ich erinnere mich an die ersten Male, als ich es ausprobiert habe. Nichts Großes. Kleine Dinge. Neugierde, mehr nicht. Ein Passwort erraten, nur um zu sehen, ob es geht. Ein System austricksen, nur um zu verstehen, wie es funktioniert. Es war nie der Bruch der Regeln, der mich fasziniert hat – es war die Tatsache, dass sie so brüchig waren.

Vielleicht war es genau das, was mich antrieb: die Lücke zwischen dem, was Menschen glauben, und dem, was wirklich ist.

Denn Menschen bauen Systeme. Und Menschen machen Fehler.

Ich habe mir lange eingeredet, dass es nur das war – eine reine Faszination für Technik, für Logik, für Strukturen. Aber jetzt frage ich mich: War es wirklich nur das? Oder gab es von Anfang an eine tiefere Motivation?

Habe ich es getan, weil ich es konnte? Oder weil ich es wollte?

Das ist der Unterschied. Und das ist die Frage, die ich mir jetzt stellen muss.

Vielleicht finde ich darauf irgendwann eine Antwort.

– Tara

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