Zurück im System

Es ist eine ganze Weile her, seit ich hier etwas geschrieben habe. Monate, wenn ich ehrlich bin. Anfang des Jahres war alles… anders.

Ich habe das Tagebuch damals einfach zugeklappt. Nicht aus Desinteresse, eher weil ich keine Worte mehr hatte. Ich wollte nicht mehr analysieren, nicht mehr erklären, nicht mehr reflektieren. Ich wollte nur leben. Und das habe ich getan.

Ich war viel mit meinem Vater unterwegs – manchmal planlos, manchmal mit Ziel. Wir sind alte Straßen gefahren, haben neue Orte entdeckt, die keine Geschichte kannten, und uns Geschichten ausgedacht, damit sie eine haben. Mein Bruder war auch öfter dabei. Und ja… es war laut, chaotisch, ehrlich. Genau das, was ich gebraucht habe.

Keine Skripte. Kein Code. Kein Rechenschaftsgefühl. Nur Leben.

Ich glaube, ich hatte vergessen, wie sich das anfühlt. Wie es ist, wenn man nicht ständig denkt, man müsse etwas beweisen – sich selbst oder irgendwem sonst.

Aber jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden, wo sich der Himmel wieder so früh verdunkelt, als hätte jemand das Licht gedrosselt, sitze ich hier. Der Herbst riecht nach alten Gedanken, nach Dingen, die man eigentlich begraben wollte und die sich dann doch wieder an die Oberfläche schleichen.

Und irgendwie… fehlte mir das hier.

Das Schreiben.

Dieses Gefühl, Gedanken in eine Form zu bringen, damit sie nicht mehr wie lose Datenpakete durch meinen Kopf fliegen. Es tut mir gut. Wirklich.

Vielleicht war das schon immer der Punkt – dass das hier kein Projekt ist, keine Pflicht, keine Therapie. Sondern einfach… mein Ort.

Ich weiß nicht, wie regelmäßig ich wieder schreiben werde. Vielleicht täglich, vielleicht nur dann, wenn ich merke, dass der Kopf wieder zu voll ist. Aber eines weiß ich:

Ich bin wieder hier.

Und ich glaube, diesmal bleibe ich ein bisschen länger.

– Tara

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