… der Anfang

Ich geb’s zu: Gestern hat sich diese Schreiberei … komisch gut angefühlt. So, als könnte ich wenigstens ein bisschen von diesem ganzen Mist in meinem Kopf loswerden. Es beruhigt, irgendwie. Aber keine Sorge, das wird hier nicht zu einem Tagebuch voller Herzchen und Selbstfindungs-Tralala. Ich bleibe, wer ich bin. Trotzdem: Wenn ich das hier schon machen muss, dann wenigstens richtig.

Also, fangen wir an, wie alles begann. Bevor es … kompliziert wurde. Mein Alltag. Schule, wenn man das so nennen kann. Für die meisten ist Schule ein nerviger, sinnloser Zwang. Für mich? Akzeptabel. Nicht, weil ich’s liebe, sondern weil ich es mir arrangieren kann. Becs ist da, und das reicht. Sie ist wie immer laut, bunt, und viel zu gut drauf für diese Welt. Aber sie macht die Tage leichter. Ohne sie wäre das Ganze wahrscheinlich ein kompletter Albtraum.

Meine Zuflucht? Die Bibliothek. Der einzige Ort, an dem man mich in Ruhe lässt. Es ist still, es riecht nach Büchern – und niemand stellt dumme Fragen. Ich sitze da, höre meine Musik (natürlich Metal), und lasse die Stunden vorbeiziehen. Die Lehrer? Die meisten haben längst aufgegeben, mich „fördern“ oder „motivieren“ zu wollen. Sie wissen, ich mache, was ich muss, und verschwinde dann wieder in meinem eigenen Universum.

Bis auf eine. Miss Standon. Sie ist … anders. Nicht dieses übermotivierte, aufgesetzte Anders, das man von „coolen Lehrern“ kennt, sondern wirklich anders. Ihr Unterricht ist nie langweilig, und ihre Art … schwer zu beschreiben. Sie hat diese Fähigkeit, einen zu durchschauen, bevor man überhaupt etwas gesagt hat. Bei mir hat sie schnell gemerkt, dass ich nicht aus der Kategorie „typischer Schüler“ komme. Und irgendwie lässt sie nicht locker.

Ich gebe zu, sie hat mich neugierig gemacht. Irgendwas an ihr – an ihren Themen, an den Fragen, die sie stellt – macht was mit mir. Sie hat diese Fähigkeit, Dinge in Gang zu setzen, ohne dass man es sofort merkt. Aber mehr sag ich dazu nicht. Nicht jetzt. Vielleicht später.

Normal war mein Leben für mich nur, wenn ich es so gestalten konnte, wie ich es brauchte. Kein überflüssiger Smalltalk, keine Erwartungen, die ich nicht erfüllen wollte. Einfach … Freiheit. Meine Version von Normal. Aber wenn ich so darüber nachdenke, fängt genau da vielleicht das Problem an. Denn irgendwann hat sich dieses „Normal“ langsam, fast unmerklich, verändert.

Mehr erzähle ich ein anderes Mal. Aber glaubt mir, von jetzt an wurde es interessant. Und nicht unbedingt auf die gute Art.

– Tara

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